6.9 Ist Bevölkerungswachstum falsch? Was ist diese "integrale Ökologie" wirklich? Ist echte Nachhaltigkeit möglich? Sollte ich mein Telefon wegwerfen?
Die integrale Ökologie betrachtet die Ökologie von Menschen, Tieren, Pflanzen und Steinen in sich selbst und in Bezug auf die gesamte Schöpfung. Alles ist miteinander verbunden. Ein verantwortungsvolles Bevölkerungswachstum steht im Zusammenhang mit dem verfügbaren Raum und den Ressourcen auf der Erde. Die katholische Auffassung von einer gerechten Geburtenkontrolle durch natürliche Methoden muss im Rahmen einer integralen Ökologie betrachtet werden. Künftige Eltern sollten frei sein, ohne staatlichen Druck, im Gebet und Gewissen zu entscheiden, wie viele Kinder sie verantwortungsvoll in dieser Welt unterhalten können.
Die einzige Möglichkeit nachhaltige Lösungen für die derzeitige globale Krise zu finden, besteht in der Förderung einer integralen Ökologie als Antwort auf Gottes Liebe. Die Herstellung und der Betrieb eines Telefons, zum Beispiel, verbraucht viele Ressourcen und Energie. Doch bevor man es wegwirft, ist Unterscheidungsvermögen gefragt. Wie wichtig ist Ihr Telefon für Sie und andere? Wie können Sie denen, die noch keinen Anschluss haben, helfen, ein Telefon zu bekommen? Wie können Sie die Auswirkungen auf die Umwelt verringern?
Wann entspricht die Empfängnisregelung der sittlichen Ordnung?
Die Empfängnisregelung, die ein Aspekt der verantwortlichen Vater- und Mutterschaft ist, entspricht objektiv der sittlichen Ordnung, wenn sie von den Eheleuten ohne äußeren Zwang und nicht aus Egoismus, sondern aus ernsthaften Gründen und mit Methoden vollzogen wird, die den objektiven Kriterien der Sittlichkeit entsprechen, das heißt durch zeitweilige Enthaltsamkeit und die Wahl von unfruchtbaren Perioden [KKKK 497].
Wie sollten Eltern entscheiden, wie viele Kinder sie haben wollen?
Daher müssen sie in menschlicher und christlicher Verantwortlichkeit ihre Aufgabe erfüllen und in einer auf Gott hinhörenden Ehrfurcht durch gemeinsame Überlegung versuchen, sich ein sachgerechtes Urteil zu bilden. Hierbei müssen sie auf ihr eigenes Wohl wie auf das ihrer Kinder - der schon geborenen oder zu erwartenden - achten; sie müssen die materiellen und geistigen Verhältnisse der Zeit und ihres Lebens zu erkennen suchen und schließlich auch das Wohl der Gesamtfamilie, der weltlichen Gesellschaft und der Kirche berücksichtigen. Dieses Urteil müssen im Angesicht Gottes die Eheleute letztlich selbst fällen [Gaudium et Spes, 50].