3.36 Was ist die Wirkung der Taufe?
Durch die Taufe im Wasser nimmt Gott uns als seine eigenen Kinder an. Von diesem Moment an sind wir Teil seiner Kirche, der großen Familie der Christen. Die Person, die die Taufe erhält (oder dessen Eltern), verspricht, alles zu tun, um ein gutes christliches Leben zu führen und alles Böse abzulehnen.
Dieses Sakrament wäscht unsere "Erbsünde" weg, das Böse, das wir von unseren Vorfahren geerbt haben. Alle Sünden, die die getaufte Person bis zu diesem Zeitpunkt begangen hat, werden ebenfalls „abgewaschen“ und vergeben. Auf diese Weise beginnt unser neues Leben als Christ mit einem leeren Blatt! Ab dem Zeitpunkt unserer Taufe hilft uns der Heilige Geist, als gute Christen zu leben (1 Kor 12,13)1 Kor 12,13: Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt..
Seit wann und wem spendet die Kirche die Taufe?
Seit dem Pfingsttag spendet die Kirche die Taufe allen, die an Jesus Christus glauben. [KKKK 255]
Wer kann taufen?
Ordentliche Spender der Taufe sind der Bischof und der Priester und in der lateinischen Kirche auch der Diakon. Im Notfall kann jeder Mensch taufen, sofern er nur die Absicht hat, das zu tun, was die Kirche tut. Er gießt Wasser über den Kopf des Täuflings und spricht die trinitarische Taufformel: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. [KKKK 260]
Kann man ohne die Taufe zum Heil gelangen?
Da Christus für das Heil aller gestorben ist, können auch ohne Taufe jene gerettet werden, die um des Glaubens willen sterben (Bluttaufe), die Katechumenen sind und ebenso alle, die zwar Christus und die Kirche nicht kennen, aber unter dem Antrieb der Gnade aufrichtig nach Gott suchen und danach streben, seinen Willen zu erfüllen (Verlangen nach der Taufe). Die ohne Taufe verstorbenen Kinder werden von der Kirche in ihrer Liturgie der Barmherzigkeit Gottes anvertraut. [KKKK 262]
Welche Wirkungen hat die Taufe?
Die Taufe bewirkt die Vergebung der Erbsünde, aller persönlichen Sünden und der Sündenstrafen. Sie schenkt Anteil am göttlichen Leben der Dreifaltigkeit durch die heiligmachende Gnade, die Gnade der Rechtfertigung, die den Täufling in Christus und in seine Kirche eingliedert. Sie gibt Anteil am Priestertum Christi und bildet die Grundlage der Gemeinschaft mit allen Christen. Sie spendet die göttlichen Tugenden und die Gaben des Heiligen Geistes. Der Getaufte gehört für immer Christus an: Er ist mit dem unauslöschlichen Siegel Christi (Charakter) bezeichnet. [KKKK 263]
Was ist die Taufe?
Die Taufe ist der Weg aus dem Reich des Todes in das Leben; das Tor in die Kirche und der Beginn einer bleibenden Gemeinschaft mit Gott.
Die Taufe ist das grundlegende Sakrament und die Voraussetzung für alle anderen Sakramente. Sie vereinigt uns mit Jesus Christus, nimmt uns hinein in sein erlösendes Sterben am Kreuz, befreit uns dadurch von der Macht der Sünde und lässt uns mit ihm auferstehen zu einem Leben ohne Ende. Da die Taufe ein Bund mit Gott ist, muss der Mensch „Ja“ dazu sagen. [Youcat 194]
Wie wird die Taufe gespendet?
Die klassische Form der Taufspendung ist das dreimalige Untertauchen des Täuflings im Wasser. Meist wird dem Täufling jedoch dreimal Wasser über den Kopf gegossen, wobei der Taufspender die Worte spricht: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Wasser symbolisiert Reinigung und neues Leben, was schon in der Bußtaufe bei Johannes dem Täufer zum Ausdruck kam. Die Taufe, die im „Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ mit Wasser gespendet wird, ist mehr als ein Zeichen der Umkehr und Buße, sie ist neues Leben in Christus. Deshalb kommen noch die Zeichen der Salbung, des weißen Kleides und der Taufkerze hinzu. [Youcat 195]
Warum hält die Kirche an der Praxis der Kindertaufe fest?
Die Kirche hält seit alter Zeit an der Kindertaufe fest. Dafür gibt es einen Grund: Bevor wir uns für Gott entscheiden, hat sich Gott für uns entschieden. Die Taufe ist also eine Gnade, ein unverdientes Geschenk Gottes, der uns voraussetzungslos annimmt. Gläubige Eltern, die das Beste wollen für ihr Kind, wollen auch die Taufe, in der das Kind dem Einfluss der Erbsünde und der Macht des Todes entzogen wird.
Die Kindertaufe setzt voraus, dass christliche Eltern den Täufling in den Glauben einführen. Es ist ein Unrecht, dem Kind die Taufe aus falschverstandener Liberalität vorzuenthalten. Wie man einem Kind nicht die Liebe vorenthalten kann, damit es sich später selber für die Liebe entscheidet, so wäre es ein Unrecht, wenn gläubige Eltern ihrem Kind die Gnade Gottes in der Taufe vorenthalten würden. Wie jeder Mensch geboren wird mit der Fähigkeit zu sprechen, er die Sprache aber lernen muss, so wird auch jeder Mensch geboren mit der Fähigkeit zu glauben, muss aber den Glauben kennen lernen. Allerdings kann man die Taufe niemandem überstülpen. Wenn man als kleines Kind die Taufe empfangen hat, muss man sie später in seinem Leben „ratifizieren“ – das heißt: Man muss ja zu ihr sagen, damit sie fruchtbar wird. [Youcat 197]
Ist die Taufe tatsächlich der einzige Weg zum Heil?
Für alle, die das Evangelium empfangen und davon gehört haben, dass Christus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6) ist, ist die Taufe der einzige Weg zu Gott und zum Heil. Gleichzeitig ist jedoch wahr, dass Christus für alle Menschen gestorben ist. Daher finden auch all die Menschen zum Heil, die keine Gelegenheit hatten, Christus und den Glauben wirklich kennenzulernen, die aber ehrlichen Herzens nach Gott suchen und ein Leben nach ihrem Gewissen führen (sogenannte Begierdetaufe).
Gott hat das Heil an die Sakramente gebunden. Darum muss die Kirche sie unermüdlich den Menschen anbieten. Mission aufzugeben wäre Verrat an Gottes Auftrag. Gott selbst aber ist nicht an seine Sakramente gebunden. Wo die Kirche – sei es aus Schuld, sei es aus anderen Gründen – nicht hinkommt oder erfolglos bleibt, da bahnt Gott selbst den Menschen einen anderen Weg zum Heil. [Youcat 199]
Warum sollten Christen bei der Taufe die Namen großer Heiliger wählen?
Bessere Vorbilder als Heilige gibt es nicht, und bessere Helfer auch nicht. Wenn mein Namenspatron ein Heiliger ist, habe ich einen Freund bei Gott. [Youcat 202]
Blindheit wegwaschen, werden wir frei und in das ewige Leben aufgenommen!...... Aber wir, die kleinen Fische, werden nach dem Beispiel unseres IXTHUS (=Fisch) Jesus Christus im Wasser geboren und wir haben noch auf andere Weise Sicherheit, wenn wir ständig im Wasser bleiben. [Tertullian, Über die Taufe , Kap. 1 (ML 1, 1197)]
Was hast du gesehen? Sicherlich Wasser, aber nicht nur Wasser; du hast gesehen, wie die Diakone dort dienten und der Bischof Fragen stellte und weihte....... Glaubt also, dass die Gegenwart Gottes da ist. Glaubst du an die Arbeit und nicht an die Anwesenheit? Wann soll die Arbeit fortgesetzt werden, es sei denn, die Anwesenheit ist vorher erfolgt? [Hl. Ambrosius, Über die Mysterien, Kap. 3:8 (ML 16, 391)]