1.40 Blieb Maria immer Jungfrau und sündigte sie nie?
Wissenschaftlich gesehen ist es unmöglich, ohne männlichen Samen oder menschliches Eingreifen schwanger zu werden. Gott ist jedoch in der Lage, die Gesetze der Natur zu überschreiten und Wunder zu vollbringen.
Maria wurde durch eine direkte Handlung Gottes schwanger, wie es die Bibel vor hundert Jahren vorhergesagt hatte (Jes 7,14Jes 7,14: Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.; Mt 1,23Mt 1,23: Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.). Gott und Sünde sind Gegensätze. Jesus ist Gott und er hätte niemals neun Monate im Schoß einer sündigen Person bleiben können. Maria erhielt eine besondere Gnade von Gott, die es ihr erlaubte, ihr Leben lang ohne Sünde zu bleiben.
Was bedeutet „unbefleckte Empfängnis Marias“?
Die Kirche glaubt, „dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde.“ (Dogma von 1854)
Den Glauben an die „unbefleckte Empfängnis“ gibt es seit dem Beginn der Kirche. Der Begriff ist heute missverständlich. Er macht eine Aussage darüber, dass Gott Maria vor der Erbsünde bewahrte, und zwar von Anfang an. Er macht keine Aussage über die Empfängnis Jesu im Leib Mariens. Schon gar nicht ist er eine Abwertung der Sexualität im Christentum, so, als würden Mann und Frau sich „beflecken“, wenn sie ein Kind zeugen. [Youcat 83]
In welchem Sinn ist Maria „allzeit Jungfrau“?
In dem Sinn, dass sie „Jungfrau geblieben ist, als sie ihren Sohn empfing, Jungfrau, als sie ihn gebar, Jungfrau, als sie ihn trug, Jungfrau, als sie ihn an ihrer Brust nährte, allzeit Jungfrau“ (hl. Augustinus). Wenn in den Evangelien von „Brüdern und Schwestern Jesu“ die Rede ist, handelt es sich deshalb gemäß einer in der Heiligen Schrift gebräuchlichen Ausdrucksweise um nahe Verwandte Jesu. [KKKK 99]
Hatte Maria noch andere Kinder außer Jesus?
Nein. Jesus ist der einzige leibliche Sohn Marias.
Schon in der frühen Kirche ging man von der dauernden Jungfräulichkeit Marias aus, was leibliche Geschwister Jesu ausschließt. Im Aramäischen, der Muttersprache Jesu, gibt es nur ein Wort für Bruder und Schwester, Vetter und Cousine. Wo in den Evangelien von „Brüdern und Schwestern“ Jesu (etwa Mk 3,31-35) gesprochen wird, handelt es sich um nahe Verwandte Jesu. [Youcat 81]
In what way is the spiritual motherhood of Mary universal?
Maria hat einen einzigen Sohn, Jesus. Aber in ihm erstreckt sich ihre geistliche Mutterschaft auf alle Menschen, die zu retten er gekommen ist. Gehorsam an der Seite des neuen Adam, Jesus Christus, ist die Jungfrau die neue Eva, die wahre Mutter der Lebenden, bei deren Geburt und Erziehung in der Ordnung der Gnade sie mit mütterlicher Liebe mitwirkt. Als Jungfrau und Mutter ist sie das Inbild der Kirche, ist sie Kirche im Vollsinn. [KKKK 100]
In welchem Sinn ist die selige Jungfrau Maria Mutter der Kirche?
Die selige Jungfrau Maria ist Mutter der Kirche in der Ordnung der Gnade, weil sie Jesus geboren hat, den Sohn Gottes, das Haupt des Leibes, der die Kirche ist. Der am Kreuz sterbende Jesus hat sie dem Jünger als Mutter gegeben mit den Worten: „Siehe, deine Mutter“ (Joh 19, 27). [KKKK 196]
Wieso ist Maria auch unsere Mutter?
Maria ist unsere Mutter, weil Christus, der Herr, sie uns zur Mutter gab.
„Frau, siehe, dein Sohn … Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,27) Diese Worte, die Jesus vom Kreuz herab zu Johannes sprach, sind von der Kirche immer als ein Anvertrauen der ganzen Kirche an Maria verstanden worden. So ist Maria auch unsere Mutter. Wir dürfen sie anrufen und um Fürbitte bei Gott bitten. [Youcat 85]
Gleichwie er (=Jesus) aber in der Empfängnis die Empfangende (=Maria) jungfräulich erhielt...Es bleibt also Jungfrau auch nach der Geburt die immerwährende Jungfrau, da sie bis zum Tode mit keinem Manne einen Verkehr gehabt. [Hl. Johannes von Damaskus, Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens, Buch. 4, Kap. 14 (MG 94, 1161)]
Wahrlich, Du, Herr, und Deine Mutter sind die Einzigen, die schön sind, und zwar ganz und gar in jeder Hinsicht; denn, Herr, es gibt keinen Fleck in Dir, noch irgendeinen Fleck in Deiner Mutter. [Hl. Ephraim, Nisibene Hymns, 27, Buch 122]