3.7 Wie kann ich mir Zeit für das Gebet nehmen? Wo ist Gott im Alltag?
Von all der Zeit welche du am Tag für dich hast, haben die Minuten in denen du dich dem Gebet widmest den größten Nutzen. Das Ziel des Gebets ist es sich auf Gott zu fokussieren.
Zum Beispiel kannst du dies im Gebet mit einem Bibeltext tun. Gott ist immer da, jedoch schenken wir ihm oft so wenig Achtung. Somit ist es gut sich noch einmal vor Augen zu führen was für dich im Leben wirklich zählt und dies zum Gegenstand deines Gebets zu machen.
Was ist die Betrachtung?
Die Betrachtung ist ein betendes Nachdenken, das vor allem vom Wort Gottes in der Bibel ausgeht. Es macht vom Denken, von der Einbildungskraft, von der Gefühlsbewegung und vom Verlangen Gebrauch und will unseren Glauben vertiefen, unser Herz bekehren und unseren Willen in der Nachfolge Christi stärken. Es ist eine Vorstufe zur liebenden Vereinigung mit dem Herrn. [KKKK 570]
Was ist das Wesen des betrachtenden Gebets?
Das Wesen des betrachtenden Gebetes ist ein betendes Suchen, das von einem heiligen Text oder einem heiligen Bild ausgeht und darin nach dem Willen, den Zeichen und der Gegenwart Gottes forscht.
Man kann heilige Bilder und Texte nicht „lesen“, wie man Dinge in der Zeitung liest, die uns nicht unmittelbar betreffen. Man soll sie betrachten, d.h. man soll sein Herz zu Gott erheben und ihm sagen, dass man jetzt ganz offen dafür ist, wie Gott durch das Gelesene und Geschaute zu mir sprechen will. Neben der Heiligen Schrift sind viele Texte, die zu Gott führen, zur meditativen Betrachtung geeignet. [Youcat 502]
Wie kann mein Alltag eine Schule des Gebets sein?
Jedes Ereignis, jede Begegnung kann zu einem Impuls für ein Gebet werden. Denn je tiefer wir in Einheit mit Gott leben, desto tiefer verstehen wir die Welt um uns.
Wer schon am Morgen die Einheit mit Jesus sucht, kann die Menschen segnen, die ihm begegnen, sogar seine Gegner und Feinde. Er wirft im Verlauf des Tages all seine Sorge auf den Herrn. Er hat mehr Frieden in sich und strahlt ihn aus. Er fällt seine Urteile und Entscheidungen, indem er sich fragt, wie Jesus jetzt handeln würde. Er überwindet die Angst durch die Nähe zu Gott. In verzweifelten Situationen ist er nicht haltlos. Er trägt den Frieden des Himmels in sich und trägt ihn dadurch in die Welt. Er ist voll Dank und Freude für das Schöne, aber erträgt auch das Schwere, das ihm begegnet. Diese Aufmerksamkeit für Gott ist möglich, selbst bei der Arbeit. [Youcat 494]
Was ist inneres oder „kontemplatives“ Gebet?
Das kontemplative Gebet ist Liebe, Schweigen, Hören, Dasein vor Gott.
Für das innere Gebet braucht man Zeit, Entschlossenheit und vor allem ein reines Herz. Es ist die demütige, arme Hingabe eines Geschöpfes, das, alle Masken fallen lassend, an die Liebe glaubt und mit dem Herzen seinen Gott sucht. Das innere Gebet wird häufig auch Herzensgebet und Kontemplation genannt. [Youcat 503]
Was kann ein Christ durch Meditation erreichen?
Ein Christ sucht in der Meditation die Stille, um die Nähe Gottes zu erfahren und in seiner Gegenwart Frieden zu finden. Er hofft auf die fühlbare Erfahrung seiner Anwesenheit als ein unverdientes Geschenk der Gnade; er erwartet sie aber nicht als Produkt einer bestimmten Meditationstechnik.
Meditation kann eine wichtige Hilfe zum Glauben und zur Stärkung und Reifung der menschlichen Person sein. Techniken der Meditation jedoch, die Gotteserfahrung oder gar die seelische Vereinigung mit Gott versprechen, sind Betrug. Viele Menschen glauben wegen solcher falschen Versprechungen, Gott habe sie verlassen, weil sie ihn nicht spüren. Aber Gott lässt sich nicht durch bestimmte Methoden herbeizwingen. Er teilt sich uns mit, wann und wie er will. [Youcat 504]
Ich möchte noch einmal die Notwendigkeit für unser geistliches Leben in Erinnerung rufen, täglich Augenblicke zu finden, um in Ruhe zu beten; wir müssen uns diese Zeit besonders in den Ferien nehmen, etwas Zeit haben, um mit Gott zu sprechen. Es wird ein Weg sein, um denen, die uns nahe sind, zu helfen, in den leuchtenden Strahl der Gegenwart Gottes einzutreten, der den Frieden und die Liebe bringt, derer wir alle bedürfen. [Papst Benedikt XVI, 8 Aug. 2012]