4.11 Warum hat die Kirche ihre eigenen Gesetze?
Wenn Menschen miteinander leben oder arbeiten braucht es Gesetze. Die Kirche hat ihr eigenes System von Gesetzen, das sogenannte „Kanonische Recht“.
Das Ziel des Kanonischen Rechts ist es Hilfestellung zu leisten, um als guter Christ zu leben. Es beschreibt auch die Organisation der Kirche. Das Kanonische Recht richtet sich an alle Gläubigen.
Wann handelt eine Autorität rechtmäßig?
Eine Autorität handelt dann rechtmäßig, wenn sie im Dienst des Gemeinwohls arbeitet und gerechte Mittel anwendet, um dessen Ziele zu erlangen.
Die Menschen in einem Staat müssen sich darauf verlassen können, dass sie in einem „Rechtsstaat“ leben, in dem es für alle verbindliche Regeln gibt. Niemand muss sich an Gesetze halten, die willkürlich und ungerecht sind oder die der natürlichen sittlichen Ordnung widersprechen. Dann gibt es ein Recht oder unter Umständen sogar die Pflicht zum Widerstand. [Youcat 325]
Die katholische Kirche pflegte im Laufe der Zeit die Gesetze der kirchlichen Lebensordnung zu revidieren und zu erneuern, damit diese bei steter Wahrung der Treue gegenüber ihrem göttlichen Stifter in geeigneter Weise der ihr anvertrauten Heilssendung entsprechen... Und der Kodex des kanonischen Rechts wird in der Tat von der Kirche dringend benötigt. Denn weil auch sie nach Art eines sozialen und sichtbaren Gefüges gestaltet ist, braucht sie Normen.
[Papst Johannes Paul II, Sacrae Disciplinae Leges, 25. Januar 1983]