M.6 Warum sollte ich mich für Couchpotatoes zu Hause opfern, die mich vielleicht sogar beleidigen oder angreifen?
Dies ist eine entscheidende Frage. Die christliche Antwort auf diese Frage bezieht sich auf die Selbstaufopferung Jesu. Er suchte nicht nach der Anerkennung derer, für die er litt, sondern widmete sich unabhängig von deren Haltung voll und ganz seiner Mission. Alle Soldaten werden aufgefordert, das Gleiche zu tun und so gesehen kommt die militärische Berufung der Hingabe Jesu sehr nahe.
Hier wird "Liebt eure Feinde" (Matthäus 5,44) konkret. Liebe ist Gottes höchstes Gebot. Das geht weit über die romantische Liebe hinaus, von der wir träumen: Hier sprechen wir über das, was Leben und Tod vereint und sogar Leben über den Tod hinweg gibt. Ihr Dienen und Leiden dient einem höheren Ziel, dem einer friedlicheren Welt. Und als Christ dient es letztlich der Mission Gottes.
Was ist der Friede in der Welt?
Der Friede in der Welt, der für die Achtung und die Entfaltung des menschlichen Lebens erforderlich ist, besteht nicht einfach darin, dass kein Krieg ist oder ein Gleichgewicht der einander entgegengesetzten Kräfte herrscht. Der Friede ist die „Ruhe der Ordnung“ (hl. Augustinus), „das Werk der Gerechtigkeit“ (Jes 32, 17) und die Wirkung der Liebe. Der irdische Friede ist Abbild und Frucht des Friedens Christi [KKKK 481].
Was ist für den Frieden in der Welt erforderlich?
Für den Frieden in der Welt ist erforderlich, dass die persönlichen Güter angemessen verteilt und gesichert sind, die Menschen frei miteinander verkehren können, die Würde der Personen und der Völker geachtet und die Gerechtigkeit und Brüderlichkeit unter den Menschen gepflegt werden [KKKK 482].
Was ist Frieden?
Frieden ist die Folge von Gerechtigkeit und das Zeichen der in die Tat umgesetzten Liebe. Wo Frieden herrscht, "kann jedes Geschöpf in guter Ordnung zur Ruhe kommen" (Thomas von Aquin). Der irdische Friede ist das Bild des Friedens Christi, der Himmel und Erde versöhnt hat. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg, mehr als ein sorgfältig gepflegtes Gleichgewicht der Kräfte ("Gleichgewicht des Schreckens"). In einem Zustand des Friedens können die Menschen mit ihrem rechtmäßig erworbenen Eigentum sicher leben und frei miteinander Güter austauschen. Im Frieden werden die Würde und das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen und der Völker respektiert. Im Frieden ist das menschliche Zusammenleben von brüderlicher Solidarität geprägt [Youcat 395].
"Danke für die Bemühungen aller und jedes bzw. jeder Einzelnen für das Wohl der Menschheit... Besonders möchte ich heute die erwähnen, die für den Frieden und die Versöhnung der Völker ihr Leben hingegeben haben" [Papst Franziskus an die Vereinten Nationen, 25 Sept. 2015].