4.20 Ist „Kein Sex vor der Ehe“ altmodisch?
Die sexuelle Beziehung ist die intimste Art, in der Mann und Frau ihre Liebe bezeugen und erfahren können. Hier geben sie sich einander komplett hin und und werden wahrhaft Eins. Aus dieser sexuellen Vereinigung können Kinder heraus geboren werden, die am besten in einer Familie aufwachsen können.
Aus diesem Grund ist es wichtig den Sex für die Ehe vorzubehalten. In der Ehe geht es um die wahre Liebe und Treue: die Grundbausteine für erfolgreichen Sex.
Welches sind die Güter der ehelichen Liebe, auf welche die Geschlechtlichkeit hingeordnet ist?
Die Güter der ehelichen Liebe, die für Getaufte durch das Sakrament der Ehe geheiligt ist, sind: Einheit, Treue, Unauflöslichkeit und Bereitschaft zur Fruchtbarkeit. [KKKK 495]
Welche Bedeutung hat der eheliche Akt?
Der eheliche Akt hat eine doppelte Bedeutung: die Vereinigung (die gegenseitige Hingabe der Gatten) und die Fortpflanzung (die Bereitschaft zur Weitergabe des Lebens). Niemand darf die untrennbare Verknüpfung, die Gott zwischen den beiden Bedeutungen des ehelichen Aktes gewollt hat, zerstören, indem er die eine oder die andere ausschließt. [KKKK 496]
Was gehört wesentlich zur christlichen Ehe?
- Die Einheit: Die Ehe ist ein Bund, der seinem Wesen nach die körperliche, geistige und seelische Einheit zwischen einem Mann und einer Frau bewirkt
- Die Unauflöslichkeit: Die Ehe gilt, „bis dass der Tod euch scheidet“
- Die Offenheit für Nachkommenschaft: Jede Ehe muss offen sein für Kinder
- Die Hinordnung auf das Wohl des Partners.
Schließt einer der beiden Partner zum Zeitpunkt der Eheschließung einen der vier genannten Punkte aus, so kommt das Sakrament der Ehe nicht zustande. [Youcat 416]
Welchen Sinn hat die sexuelle Begegnung in der Ehe?
Nhach dem Willen Gottes sollen sich Mann und Frau in erotischer und sexueller Lust begegnen, um sich in Liebe immer tiefer miteinander zu verbinden und Kinder aus ihrer Liebe erwachsen zu lassen.
Der Leib, die Lust und die erotische Freude genießen im Christentum einen hohen Stellenwert: „Das Christentum ... glaubt, dass die Materie gut ist, dass Gott selbst einmal Menschengestalt annahm, dass uns sogar im Himmel eine Art Körper gegeben wird und dieser ein wesentlicher Teil unserer Seligkeit, unserer Schönheit und Kraft sein wird. Das Christentum hat mehr als jede andere Religion die Ehe verherrlicht. Fast alle hohe Liebesdichtung der Weltliteratur wurde von Christen geschaffen, und das Christentum widerspricht jedermann, der behauptet, die Sexualität sei an sich schlecht.“ (C. S. Lewis, Pardon ich bin ein Christ). Die Lust ist allerdings kein Selbstzweck. Wo die Lust eines Paares sich in sich verschließt und nicht offen ist auf neues Leben, das sic aus ihr ergeben möchte, wird sie dem Wesen der Liebe nicht gerecht. [Youcat 417]
Der Herr kam als Gast zur Hochzeit in Kana, um eheliche Menschheit zu bezeugen und das Sakrament der Ehe zu veranschaulichen. Der Bräutigam dieser Ehe, dem nachgesagt wurde „Du hast den guten Wein bis jetzt erhalten“ (Jh 2:10), verkörpert die Person des Herrn. Den guten Wein – die frohe Botschaft – hat Christus bis jetzt erhalten. [Hl. Augustinus, Vorträge über das Evangelium des hl. Johannes, 9:2 (ML 35, 1459)]